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Inflationsrate in der Türkei steigt massiv – erste Anzeichen einer großräumigen Inflation?

Zwar bewegt sich die Inflationsrate in Deutschland momentan mit unter zwei Prozent noch auf einem recht geringen Niveau. Experten warnen allerdings zunehmend, dass es schon in absehbarer Zukunft zu einer deutlich höheren Inflationsrate und sogar zu einer möglichen Hyperinflation kommen könnte. Von Skeptikern wird dieses Szenario nicht selten als reine Übertreibung oder Utopie bezeichnet. Dass das keineswegs so ist, zeigt aktuell ein Blick auf die Türkei. Dort ist Inflationsrate nämlich auf über 16 Prozent angestiegen.

Anstieg der Preissteigerungsrate zeigt Gefahr einer globalen Inflation

Bei der Türkei handelt es sich wahrlich um kein Entwicklungs- oder Schwellenland, sodass man sagen könnte, dass die hohe Inflationsrate ein Ausreißer wäre und mit dem Staat als solches zusammenhängen würde. Tatsächlich gehört die Türkei mittlerweile zu den größeren Industrienationen innerhalb Europas, sodass die deutlich gestiegene Inflationsrate durchaus auch für Deutschland und andere nord- und westeuropäische Länder ein Alarmsignal sein kann.

Gefolgt von einem regelrechten Sinkflug der türkischen Währung Lira ist Inflationsrate im vergangenen Monat weiter angestiegen und beläuft sich nun auf über 16 Prozent. Dadurch wird es für viele Menschen in der Türkei immer schwieriger, weil beispielsweise Lebensmittel deutlich teurer geworden sind und die Bürger ohnehin aufgrund der Corona-Pandemie zunehmend mit Arbeitslosigkeit zu kämpfen haben.

Deutliche Zinserhöhungen wirken nicht

Nachdem die türkische Währung in der jüngeren Vergangenheit deutlich an Wert verloren hat, zog jetzt auch die Inflationsrate massiv an. Vor wenigen Wochen hatte die Notenbank der Türkei es mit deutlichem Zinserhöhungen probiert, um die scheinbar außer Kontrolle geratene Inflationsrate wieder zu reduzieren. Dementsprechend fand eine relativ überraschende Leitzinserhöhung auf sage und schreibe mittlerweile 19 Prozent statt. Dennoch hat es bisher nicht funktioniert, den Anstieg der Inflationsrate damit zu verlangsamen oder gar zu reduzieren. Dies wiederum zog einen weiteren Kursverfall der türkischen Währung nach sich.

Erschwert wird die Situation sicherlich auch dadurch, dass Staatschef Erdogan bekannterweise ein Gegner höherer Zinsen ist. Er vertritt die Auffassung, dass eine Folge hoher Zinsen eine ebenfalls hohe Inflationsrate sei, auch wenn dies wirtschaftlich betrachtet eher eine ziemlich ungewöhnliche Ansicht ist. Aus dem Grund möchte der türkische Präsident die Zinsen möglichst günstig halten, sodass es dementsprechend keine weiteren Zinsschritte geben dürfe.

Situation in der Türkei zeigt generelle Inflationsgefahr

Noch gibt es solch hohe Inflationsrate wie in der Türkei in sehr wenigen Ländern auf dem europäischen Kontinent. Trotzdem zeigt das Beispiel, dass es schnell gehen kann und eine Inflationsgefahr keinesfalls – auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern – zu vernachlässigen ist oder gar abgetan werden sollte. Dementsprechend fahren definitiv alle Privatanleger eine gute Strategie, die sich bewusst für ein Investment in physisches Edelmetall entscheiden, denn dabei handelt es sich um eine von wenigen Anlageformen, die einen integrierten Inflationsschutz haben.

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Autor: Ronny Wagner

Ronny Wagner ist Finanz-Blogger, Geldcoach, Inhaber des Edelmetallhändlers Noble Metal Factory und Gründer der „Schule des Geldes e.V.“. Er widmet sich seit 2008 dem Thema „Finanzbildung“ und hält das für einen Teil der Allgemeinbildung. Dabei ist sein Ziel, Menschen in finanziellen Fragestellungen auszubilden, um dadurch ein Leben in Wohlstand zu erreichen.