1x1 der Finanzen Blog

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Deutlicher Anstieg der Inflationsrate in den USA und Deutschland

In immer mehr Ländern steigt die Inflationsrate zum Teil deutlich an. Erst kürzlich haben wir darüber berichtet, dass es in der Türkei mittlerweile eine Preissteigerungsrate von über 16 Prozent gibt. Jetzt steigt auch die Teuerungsrate in den Vereinigten Staaten deutlich an. Dies untermauert die Einschätzung einer wachsenden Anzahl von Fachleuten, die auch für Deutschland in Kürze eine erheblich wachsende Inflationsrate befürchten und sogar die Gefahr einer Hyperinflation sehen.

Auswirkungen auf Europa mehr als wahrscheinlich

Im vergangenen Monat (März 2021) ist die Inflationsrate in den Vereinigten Staaten um 0,8 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent gestiegen. Wirtschaftsexperten rechnen zum einen damit, dass dies erst der Beginn weiterer Steigerungen der Preissteigerungsrate sein dürfte. Darüber hinaus sind sich die Experten zum anderen einig darüber, dass sich das Geschehen in den Vereinigten Staaten auf Europa und somit auch auf Deutschland auswirken wird. Erste Anzeichen gibt es bereits, denn auch hierzulande ist die Teuerungsrate im vergangenen Monat auf 1,7 Prozent und damit nicht unerheblich gestiegen.

Kontinuierlicher Anstieg der Inflationsrate in Deutschland

Lassen Sie uns kurz einen Blick darauf werfen, wie sich die Inflationsrate in den letzten zwölf Monaten hierzulande entwickelt hat. Dies lässt sich gut durch die Preissteigerungsraten in der jüngeren Vergangenheit darlegen, die wie folgt aussehen:

Seit Jahresbeginn ist die Inflationsrate also in Deutschland bereits deutlich gestiegen. Man muss also nicht mehr unbedingt nur auf andere Länder schauen, denn hierzulande ist ein Voranschreiten der Preissteigerung bereits voll im Gange. 

Steigende Rohstoffpreise und Produktionsengpässe als Gründe

Als Gründe für die deutlich gestiegenen Inflationsrate in den Vereinigten Staaten nennen die meisten Experten zum einen Produktionsengpässe und zum anderen zum Teil ebenfalls deutlich gestiegene Rohstoffpreise. Diese zwei Faktoren haben für einen verstärkten Druck auf die Inflation gesorgt. Dabei sind es insbesondere die Energiepreise, bei denen im Vergleich zum Vormonat deutliche Preiserhöhungen zu verzeichnen waren. Ein Beispiel sind die Benzinpreise, die in den Vereinigten Staaten um über 9 Prozent geklettert sind. Dies hat sich bereits auf Deutschland ausgewirkt, denn auch hier sind die Benzinpreise angestiegen. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Rohstoffe, unter anderem das Kupfer, die in den letzten Monaten beim Preis deutlich angezogen haben.

Teure Benzinpreise lösen Kettenreaktion aus

In den USA lässt sich aktuell sehr gut erkennen, dass steigende Benzinpreise nicht abgekoppelt zu betrachten sind, sondern eine Art Kettenreaktion auslösen. Diese besteht zum Beispiel darin, dass infolge der gestiegenen Energiepreise unter anderem in den Vereinigten Staaten Mietwagen um über 10 Prozent teurer wurden und zudem aufgrund der deutlich wachsenden Anfrage nach Autos und den damit verbundenen Produktionsengpässen unter anderem Neuwagen beim Preis deutlich anziehen.

Anstieg auf drei Prozent nicht unwahrscheinlich

Fachleute gehen davon aus, dass in den Vereinigten Staaten schon in den nächsten Monaten die Inflationsrate auf über drei Prozent steigen dürfte. Es ist sogar davon auszugehen, dass dies erst der Anfang ist. Ein wesentlicher Grund sind vor allem die enormen geldpolitischen Hilfen durch die Zentralbanken, insbesondere wegen der Coronakrise. Allein deshalb wird die Wirtschaft in den USA Monat für Monat mit über 100 Milliarden Dollar unterstützt. Wirkt sich aktuell eine hohe Arbeitslosenquote noch bremsend auf die Inflation aus, so dürfte sich dies ins Gegenteil umkehren, wenn wieder mehr Beschäftigung aufgrund der Hilfsprogramme und das Überwinden der Pandemie stattfinden wird. Dann zieht die Konjunktur deutlich an und damit auch die Verbraucherpreise.

„Die Menschen müssen verstehen, dass man nicht ein wenig Inflation haben kann, weil ein wenig Inflation immer zu mehr Inflation führt und höhere Inflation unweigerlich zu noch höherer Inflation.“

Friedrich August von Hayek
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Autor: Ronny Wagner

Ronny Wagner ist Finanz-Blogger, Geldcoach, Inhaber des Edelmetallhändlers Noble Metal Factory und Gründer der „Schule des Geldes e.V.“. Er widmet sich seit 2008 dem Thema „Finanzbildung“ und hält das für einen Teil der Allgemeinbildung. Dabei ist sein Ziel, Menschen in finanziellen Fragestellungen auszubilden, um dadurch ein Leben in Wohlstand zu erreichen.